Drei Tage bis Vollmond – Hagen Haas

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#AllHallowsReadGermany

Phantastisch-lesen nimmt an der Blogger-Aktion #AllHallowsReadGermany zu Halloween teil. AllHallowsRead wurde ursprünglich von Neil Gaiman ins Leben gerufen und von der Autorin, Schreibtrainerin und Bloggerin Tanja Karmann nach Deutschland geholt. Freut Euch auf 13! spannende Beiträge und gruselige Buchgewinne zu Halloween.

Die Buchvorstellung von „Drei Tage bis Vollmund-Dämonen unterm Dom“ von Hagen Haas aus dem Verlagshaus Feder&Schwert ist mein Beitrag zur Aktion. Welche tollen Buchpakete als Gewinn auf Euch warten, erfahrt ihr in Tanjas Ankündigung zur Aktion und am Ende dieses Artikels.

Kölsche Jungs und Dämonen sind auch nur Menschen

Dämonen unterm Dom - Hagen Haas© Feder & Schwert
Drei Tage bis Vollmond © Feder & Schwert

Ein Abend im Spätsommer des Jahres 1999 in Köln. Die vier kölschen Jungs Emil, Constantin, Andreas und Malte hängen mal wieder an der Südbrücke ab, rauchen ein paar Joints, trinken Bier und lauschen düsteren Klängen aus dem Ghettoblaster. Ein zur Musik passendes Unwetter zieht über Köln herein und ein Blitzschlag trifft einen Pfeiler der Südbrücke. In seinem nun geöffneten Hohlraum finden die Jungs eine schwarze Pyramide mit Hieroglyphen auf der Oberfläche. Emil nimmt sie mit nach Hause. Kaum dort angekommen, klingelt ein blondes Mädchen mit abgrundtiefblauen Augen an Emils Tür. Dass sie außerdem über einen Quastenschwanz und Hörner verfügt und ihm die Pyramide wegnimmt, stört Emil nicht. Er ist rettungslos verliebt.

Auch sein Freund Malte erhält nächtlichen Besuch. Allerdings nicht von einer Dämonin sondern – klar – von den Dämonenjägern des Pegasus-Ordens. Der Sioux Tatonka und die Chinesin Mai Li sind ebenfalls hinter der Pyramide her. Es beginnt eine turbulente Jagd auf die Dämonin, die Emil liebevoll Demmi nennt. In seinen Augen hat sie sicherlich einen guten Grund dafür, ein Artefakt zu stehlen, Zauber zu wirken, die erst im dritten Anlauf klappen und mit ihm auf den Vollmond zu warten.

Die Zeit läuft einem anderen Dämon langsam davon, in drei Tagen soll er dem Meister der Siebten Hölle Ergebnisse liefern. Nicht einmal der Überfall auf zwei Polizistinnen gelingt, weil ihm der Schwert schwingende Andreas, genannt Wächter, in die Quere kommt. Trotz beschränkter geistiger Fähigkeiten gibt der Unhold alles, um den Auftrag  Asmodins zu erfüllen. Obwohl ihm ein Stadtstreicher, der sich zum Western-Held wandelt und sogar das Schicksal selbst den Schneid abkaufen.

Dämonen-Parodie mit Lokalkolorit

Panorama Köln ©Eva Bergschneider
©Eva Bergschneider

Die Klischees in „Drei Tage bis Vollmond – Dämonen unterm Dom“ zu kritisieren wäre so, als würde man sich darüber beschweren, dass Wasser nass und Sonnenschein grell ist. Als Parodie zu den gängigen Dämonen-Romanen lebt das Buch von Klischees. Hagen Haas parodiert die Namen seiner Protagonisten, ihre Charaktere, ihr Äußeres und ihre Handlungen. Der Autor bedient nicht nur jegliche Dämonen- und Dämonenjäger-Klischees, sondern die über Studenten, Polizisten, Kölner, Rollenspieler und das Schicksal. Das gelingt Hagen Haas gut. Als Rezipient seiner Geschichte liest und lacht man und denkt sich des Öfteren „Genau das hatte noch gefehlt.“ Die passende, blumige, fast komödienhafte Sprache trägt ein Übriges zum Amüsement des Lesers bei, auch wenn der Autor einige Wendungen überstrapaziert. Im Finale parodiert sich die Geschichte selbst, was sich als ein origineller Schachzug für den Plot entpuppt.

Südbrücke Köln ©Eva Bergschneider
Südbrücke ©Eva Bergschneider

Keine Story lebt vom Klischee allein. „Drei Tage bis Vollmond“ erzählt eine witzige, aber auch spannende Story, die vom Road-Movie Flair und von vielen skurrilen Charakteren lebt. Am Anfang haben mich gravierende Logiklöcher in der Handlung genervt. Da wird ein Hexenkompass mit dem Blut des Unholds geeicht und führt auf die Spur der Dämonenlady. Zudem habe ich mich doch sehr gewundert, dass Emil seine Lieblingsdämonin für die Jäger identifizieren sollte. Es muss in dem Job sehr lästig sein, die Zielpersonen nicht erkennen zu können. Im weiteren Verlauf war die Handlung dann spannend und grotesk genug, dass handlungsinterne Logik nicht mehr so wichtig war. Obwohl ständig neue Protagonisten auftauchen, hat die Story bis auf eine Wendung am Ende wenige Überraschungen zu bieten und kann die Nähe zum Rollenspielskript nicht leugnen (was wiederum zum Klischee-Konzept passt). Doch sie schreitet temporeich voran und punktet mit Action und spritzigen Dialogen.

Kölner Dom ©Eva Bergschneider
Dom ©Eva Bergschneider

Hagen Haas ist Kölner und das merkt man seinem Roman auf jeder Seite an. Die Jagd und Flucht der Protagonisten durch Köln erinnert, wie schon erwähnt, an ein Road-Movie. Nur das anstelle einsamer Landstraßen die Nord-Süd Fahrt, das Rheinufer und die Straßen im Stadtteil Zollstock als Schauplätze dienen. Die auf dem Buchrücken angekündigten ultrageheimen Geheimtipps beschränken sich zwar auf die Südbrücke und die Katakomben unter dem Dom, zumindest letztere kann ich sehr empfehlen. Zur Kölner Unterwelt werden Touren von verschiedenen Anbietern angeboten. Wo sich die beschriebene Fetisch-Party abgespielt haben könnte, kann ich nur spekulieren. In Frage käme der Gothic-Club „LaLic“ am Rathenauplatz, der Ende 2011 leider seine schwarzen Pforten schloss.

Fazit:

AllHallowsRead_BuchstabenR-1„Drei Tage bis Vollmond – Dämonen unterm Dom“ von Hagen Haas ist für Fans von Dämonen-Fantasy, die Freude an witzigen und klischeeüberladenen Parodien mitbringen und dazu noch ein Faible für Kölschen Humor haben, ein must read. Dazu gesellt sich etwas Retro-Charme der 90er Jahre, der jenen, die zu der Zeit studierten und dem Rollenspiel verfallen waren, sicherlich besonderen Spaß machen wird.

 

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All Hallows Read – Die Blogger-Aktion

Tanja Karmann empfiehlt Euch auf ihrem Blog im ersten Artikel zur Aktion sieben Bücher als Halloween-Geschenk. Weiter geht es mit der Aktion am Freitag, den 6. Oktober auf Mara Macabres Blog, die Euch den Gruselmeister der Horrorliteratur H.P. Lovecraft vorstellt.

So könnte ihr bei #AllHallowsReadGermany Buchpreise gewinnen:

  1. Notiert Euch den Buchstaben im rot/schwarzen Bild, er ist Teil eines Lösungsworts. Verfolgt die weiteren Blogartikel dieser Aktion und bastelt das dreiteilige Lösungswort zusammen. Dieses Lösungswort schickst Du bis zum 30. Oktober um Mitternacht mit Angabe Deiner Postanschrift an folgende Email-Adresse: tanja@tanja-karmann.de. Hier erfahrt ihr welches schöne Grusel-Buchpaket für dieses Gewinnspiel zur Verfügung steht. Phantastik-Verlage und Autoren haben großzügig gespendet und es gibt 10 Pakete mit 2 – 4 Büchern zu gewinnen.
  2. „Drei Tage bis Vollmond – Dämonen unterm Dom“ von Hagen Haas wird separat und nur hier auf phantastisch-lesen verlost. Hinterlasst einen Kommentar der erklärt, warum ihr das Buch gewinnen möchtet. Unter allen sinnvollen Antworten wird die GewinnerIn ausgelost.

Das Kleingedruckte

Du bist mindestens 18 Jahre alt oder hast das Einverständnis deiner Erziehungsberechtigten.
Hinterlasse uns eine Möglichkeit (E-Mail etc.), um Dich nach dem Gewinnspiel zu kontaktieren.
Mehrfache Teilnahme auf einem Blog geht nicht. Ein doppelter Gewinn (also hier und auf einem weitern Blog, der bei der Tour mitmacht) ist ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ebenfalls ausgeschlossen. Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist nur innerhalb von Deutschland möglich. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.
Das Gewinnspiel endet am 30. Oktober um 23:59 Uhr.

Eva Bergschneider

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Fantasy
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Juni 2017
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Funtastik-Faktor: 66

9 Gedanken zu „Drei Tage bis Vollmond – Hagen Haas

  1. Hm, also Dämonen unter Dom klingt echt sehr unterhaltsam. Rollerspieler war ich nie, kenne da aber heute noch Leute. Ich lese z.Bsp. sehr gerne Regionalkrimis mit Dialekt -da bin ich doch auf den Kölschen Humor gespannt! Und Fantasy mit Dämonen mag ich sehr – ist der Hauptcharakter a la „Buffy“?

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