Heute zu gewinnen: „Wasteland“ von Judith und Christian Vogt
Die Gesellschaftsform der Zukunft im Mittelpunkt
Es sind allerdings nicht nur die Figuren, sondern vor allem die Gemeinschaften, die „Wasteland“ prägen. Die Gemeinschaft des Markts, die der ‚Hopers‘, setzen entscheidende Akzente. Sie stellt eine anarchische Gesellschaft im philosophischen Sinn dar: minimale Gewaltausübung durch eine Obrigkeit, maximale Verantwortung des Einzelnen für sich und die Gemeinschaft. Dem entgegengestellt wird die Gemeinschaft der Gang Brokes, der ‚Toxxers‘. Deren Ziel ist die absolute Macht und Kontrolle über ein Gebiet, den Broke-Turf. Mit Maschinen à la Mad Max, gewaltig, martialisch, laut, waffenstarrend, bedrohen sie den Markt. Die Beschreibung der Broke-Gang wirkt schon sehr plakativ und bewegt sich an der Grenze zum Klischeehaften. Sie ist trotzdem gelungen. Denn Szenen, wie die Einführung des G-MAX oder durchgeknallte Typen wie Root auf seiner verzweifelten Suche nach dem WerWeWe, machen einfach Spaß. Und vermitteln wahres Endzeit-Feeling.
Hoffnung für Zeeto und Laylay
„Wasteland“ von Judith und Christian Vogt erzählt die Geschichte der ‚Hopers‘ Zeeto und Laylay. Sie leben in einer friedlichen Gemeinschaft im Handgebunden-Markt, in der alle gleichberechtigt sind. Nachdem Zeeto ein Baby aus dem Ödland gerettet und sich dabei die tödliche Wateland-Seuche zugezogen hat, wollen die beiden einem Geheimnis auf den Grund gehen. Warum sind Laylay und die kleine Mtoto gegen die Seuche immun und wer versteckt sich in den Bunkern am Rande des Ödlands?
Der Gegenentwurf zu den ‚Hopers‘ sind die ‚Toxxers‘, die die Macht über das bewohnbare Gebiet beanspruchen und diese mit lauten, martialischen Maschinen einfordern. Sie wollen Mtoto. Doch sie wissen nicht, dass Zeetos manische Depression und Laylays Verwandlung den beiden besondere Stärken verleihen.
Herausfordernder Erzählstil
Zusätzlich zu der coolen und mitreißenden Story weist „Wasteland“ noch eine weitere Besonderheit auf: der konsequente Verzicht auf ein generisches Maskulinum.
Was hingegen überhaupt kein Problem, sondern eine Bereicherung darstellt, ist die gendergerechte Sprache, in der die AutorInnen den Roman geschrieben haben. Ich bezweifle, dass mir es mir aufgefallen wäre, hätte ich nicht davon gewusst. Der Ansatz fügt sich fließend und organisch in Sprache und Stil des Romans ein. Dieses Sprachexperiment zeigt, dass eine moderne Sprache spielend ohne die Verwendung geschlechtlicher Wortformen auskommen kann.
Zur Verlosung steht hier übrigens nicht mein Rezensionsexemplar von „Wasteland“ (das mir die AutorInnen signierten und ich schon deswegen nicht hergeben würde), sondern ein neues, ungelesenes Exemplar. Der Knaur Verlag schickte mir zwei Bücher und freut sich, dass das überzählige nun Teil des Adventsgewinnspiels 2019 ist.
Mehr Infos und die komplette Rezension zu „Wasteland“ von Judith und Christian Vogt findet ihr hier.
Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, beantwortet bitte im Kommentarfeld die
Gewinnspielfrage:
Dystopie oder Utopie? Was lest ihr lieber? Mögt ihr Beispiele von besonders gelungenen Dystopien und Utopien nennen?
Das Gewinnspiel für „Wasteland“ endet am Dienstag, den 24.Dezember um 17 Uhr.
Und damit endet schon das Adventsgewinnspiel 2019. Ich hoffe, es hat Euch so viel Spaß gemacht wie mir, auch wenn ihr nicht gewonnen habt. Ihr müsst auf keinen Fall ein Jahr warten, bis es wieder Bücher auf phantastisch-lesen zu gewinnen gibt. Das erste Gewinnspiel für das Jahr 2020 liegt schon bereit.
phantastisch-lesen wünscht Euch harmonische, entspanntes Feiertage und alles Gute und Liebe für das neue Jahr. Wir lesen uns hoffentlich in 2020 wieder!
ich lese lieber Dystopien, Ursula Poznanski Layers finde ich toll!
ich wünsche dir schöne Weihnachtstage!
LG Biggy
Dystopien wie Metro 2033 stehen oben auf meiner Leseliste… Und so weit weg von der Realität sind sie leider nicht mehr…
Hallo und guten Tag,
hm, Dystopie oder Utopie ??
Kann man das überhaupt trennen in einer dieser gearteten Geschichten/Roman….denn meistens erscheint einem die kommende Zukunft ohnehin eher düster als irgendwie schön…und gerade zum Beispiel bei dem Roman ..Report der Magd …..liegen Dystopie bzw. Utopie ziemlich nah beieinander, finde ich.
Es kommt auf die Sichtweise darauf an. Ebenso wie bei „Vox“ auch hier alles eine Frage der Sichtweise…
Ich für meinen Teil ziehe da keine Grenze und würde als Empfehlung ..“Vox“ und …Report der Magd….nennen.
LG..Karin..
Ehrlich gesagt kenne ich keine Utopien. Ich lese eher Dystopien. Sie dürfen aber nicht so hirnlos daher kommen und sollten schon sinnvoll und logisch sein. Böses mit Bösem von Elliott Hall, das Nano Lachen von Dorothea Zürcher, Creature World War von Anika Röhrs, Walkaway von Cory Doctorow, Ascheland von Oliver Kyr..um nur einige zu nennen. Schöne Weihnachten wünsche ich. Lg Petra
Dystopien sind sicherlich häufiger anzutreffen und bieten die Möglichkeit, sich kritisch mit Gesellschaft und Politik auseinanderzusetzen. Spontan fallen mir natürlich die Klassiker schlechthin ein: H.G. Wells‘ “Die Zeitmaschine“, Orwells “1984“, Samjatins “Wir“ und Bradburys “Fahrenheit 451“. Alles wichtige Romane, die man gelesen haben sollte.
ich bevorzuge auch eher die Dystopie. Allerdings zu übertrieben ist dann auch wieder nicht meines. Aber so vorhersagen von einer Welt wie wir sie jetzt haben, die es nicht mehr geben wird, finde ich immer spannend.
LG Nicole und schönen 4. Advent
Hallo und einen wunderschönen 4. Advent,
ich mag gern Utopien und gesellschaftskritische Dystopien wie Star Trek, Brave New World oder Die Zeitmaschine.
Endzeit-Dystopien wie Mad Max sind weniger mein Ding, das Buch würde ich meinem Herzblatt schenken, der mag sowas.
LG Christina P.
Hey Hey,
Erstmal einen schönen 4. Advent.
Ich finde Dystopien sehr interessant weil man sich da sehr austoben kann was politische und gesellschaftskritische Themen angeht.
„Fahrenheit 451“ von Bradbury sollte man sich ab und zu durchlesen und nochmal erinnern wie gefährlich es sein kann wenn man Wissen in Form von Büchern verbrennen würde.
Liebe Grüße
Ich lese lieber Dystopien – oder Utopien, in denen nicht alles Gold ist, was glänzt.
Gut im Gedächtnis geblieben sind mir:
– »Rojan Dizon 01: Weg ins Nichts« von Francis Knight
– »Countdown to Noah« von Danny Bechert
– »Cuber 01 – Alles auf Anfang« von Robert Lukasczyk
– »Junktown« von Matthias Oden (wobei ich nicht sicher bin, ob das zu Dystopien zählt)
– »Drceptice City« von Stefanie Scheurich
Liebe Grüße & ein fröhliche Feiertage
Jasmin
Tja, wie üblich bevorzuge ich Geschichten, die sich ihr eigenes Genre schaffen, in dem sie geschickt mit Elementen aus beiden Bereichen jonglieren. Mein Lieblingsgrenzgänger ist und bleibt dabei William Gibson.
Ich wünsche frohe Weihnachten und hoffe, dass dieser Wunsch keine Utopie ist!
Dystopien lese ich mit am liebsten. Zum Beispiel Zombie-Apokalypsen oder Geschichten von Asimov. Geht immer. 🙂
Hallo!
Ich liebe dystopien! Kann zwar noch nicht alt zu viele auf meine Liste schreiben, aber es reicht um zu sagen, dass ich sie sehr gern lese 🙂 physis ist zum Beispiel eine die ich sehr gut fand! Vielen dank für die gewinnchance und schöne Weihnachten!
Lieben Gruss Melanie kurt
Wenn dann eher Dystopien, die gehen irgendwie unter die Haut.
Gehört „Der Store“ von Rob Hart dazu? Die Aussichten über diesen Alles-wissenden-Online-Store ist schon krass.
Die Geschichte von Carina Mueller „Damaged“ ist auch sehr dystopisch.
Gefallen hat mir auch „Thalamus“ von Ursula Poznanski.
Nun springe mal in den Lostopf 🙂 .
Mein Problem ist, dass es eigentlich gar keine Utopien gibt, finde ich. Ich meine, was wird denn als Utopie in der Literatur bezeichnet? Je nach Literaturwissenschaftler wären das zum Beispiel die Zeitmaschine und Brave New World. Achtung, SPOILER!
Brave New World ist aber Kapitalismus in Reinkultur, bis zum Erbrechen, shamed alle, die da nicht reinpassen, und zwingt Leute auch noch zu Sex – aber bloß keine Liebe. Und bitte, hört bloß auf zu denken. Das ist eine der schlimmsten Dystopien überhaupt (schlimm jetzt gemessen an der Welt selbst und nicht am Buch, auch wenn ich das auch nicht wirklich gern mag). Da würde ich ja lieber noch in Distrikt 12 in Panem leben, als in der Welt von Brave New World.
Und Zeitmaschine? Wenn ich mich recht erinnere, war da zwischendurch ein Angriff? (Ist lange her, dass ich’s gelesen habe und ich fand es ziemlich schlecht geschrieben.) Und die Wesen waren geistig auch nicht wirklich auf der Höhe, oder? Das heißt, dass entweder ein Gendefekt oder ein Umwelteinfluss sie negativ beeinflusst hat, oder die Gesellschaft an sich in ihrer Entwicklung kaum noch Wert auf Wissenschaft und kritisches Denken setzte. Das ist für mich auch alles andere als utopisch.
Das Einzige, was mir einfällt, was halbwegs an eine Utopie rankommt, sie aber dennoch nicht ganz erreicht, ist Star Trek. Allerdings erst ab The Next Generation, und auch so ziemlich NUR da. In The Original Series merkt man noch zu sehr den amerikanischen Kapitalismus („Die Gesellschaft stagniert. Schön, sie ist glücklich, aber die Leute arbeiten nicht hart und es gibt kein höher, schneller, weiter, also müssen wir das System durchbrechen.“) und in Deep Space Nine wird das ja schon durch einen Krieg kaputt gemacht. Und auch die heutigen Star Trek-Serien scheinen es nicht mehr zu schaffen, auf die Utopie von damals zurückzugreifen. Vielleicht wegen unseres aktuellen Zeitgeists, vielleicht aber auch, weil Dystopien sich so gut verkaufen und viele Leute Friede, Freude, Eierkuchen langweilig finden. (Ob das ein Grund dafür ist, dass unsere Welt auch ziemlich dystopisch ist? Ist denen Gleichberechtigung, Integration und Weltfrieden, sowie Abschaffung von Turbokapitalismus einfach zu actionarm?)
Jedenfalls bevorzuge ich eigentlich alles, was in Richtung Utopie geht. Ich versuche selbst auch, eine Zeitreiseutopie zu schreiben, wobei auch mein Buch, wenn es je fertig wird, nie ganz an eine perfekte Welt für alle heranreichen wird. Aber ich finde, dass wir heute Utopien und damit Hoffnung dringender nötig haben, als je zuvor. Denn es fällt schwer, am aktuellen Zustand unserer Welt nicht zu verzweifeln. Und wir brauchen etwas, das Gedankenexperimente mit uns macht, WAS wir tun können, was wirklich dazu führen könnte, dass es besser wird. Wir brauchen etwas, das wir anstreben können. (Was für mich, als Kind der 90er, früher immer Star Trek war, weshalb mich die Entwicklung dort sehr traurig macht.)
Dystopien sind gut, um uns vor Fehlentwicklungen zu warnen. Aber es braucht dringend Utopien, konstruktive Vorschläge, eingepackt in schönen Geschichten, damit wir auch unseren Weg finden können.
LG
Taaya
Ich mag Dystopien, gerne gelesen habe ich z. B. „Die Königin der Schatten“-Trilogie von Erika Johansen
Liebe Grüße