Aszendenz – Dirk van den Boom

Ein neues SF-Abenteuer von Dirk van den Boom

Aszendenz - Dirk van den Boom © Cross Cult Verlag
Aszendenz © Cross Cult Verlag

Mit »Die Welten der Skiir« hat der Cross Cult-Verlag bereits eine Trilogie von Dirk van den Boom herausgebracht. Jetzt liegt mit »Die Reise der Scythe« die Nächste vor. Der erste Band trägt den Titel »Aszendenz«.

Zwei Studenten, die autistische Elissi und ihr Freund, Begleiter und Aufpasser Jordan, entdecken eines Tages ein mysteriöses Objekt von der Größe eines kleinen Planeten. Es tauchte im Gebiet des Sternenstaates des irdischen Konkordats auf und ist von einem Schutzschild umgeben, der verhüllt, was in seinem Inneren existiert. Ihre Messungen deuten darauf hin, dass das Gebilde unermessliche Reichtümer verbirgt. Deshalb macht sich schon bald eine Expedition des Konkordats auf den Weg. Elissi und Jordan begleiten diese Forscher und stoßen jenseits des Schirms auf den reinsten Horror.

Das Grauen im Inneren

Auch die Besatzung des Polizeikreuzers Scythe gerät ins Innere des Gebildes. Unter dem Kommando von Captain Apostol jagt sie seit Jahren einen hochintelligenten Schwerverbrecher. Ihre Spur führt ausgerechnet zu dem Expeditionsschiff, als es gerade durch den Schutzschild dringt. Also hängt sich die Scythe an das Schiff an. So erfahren Captain Apostol und seine Mannschaft ebenfalls von dem Geheimnis, das sich im Inneren des Gebildes befindet.

Schon bei »Die Welten der Skiir« bewies Dirk van den Boom, dass er sich darauf versteht, ein vielseitiges SciFi-Universum zu erschaffen. Einerseits verwendet der Autor Themen, die in der Geschichte der Science Fiction bereits öfter thematisiert wurden. Andererseits beinhalten seine Bücher innovative Ideen, die das Interesse des Lesers wecken. Dies kombinierte Dirk van den Boom in »Die Welten der Skiir« mit einer spannenden Handlung, so dass das Endergebnis ein richtiger SciFi-Thriller wurde.

Allgegenwärtiger Druck

»Die Reise der Skythe« vereint ebenfalls diese Elemente. So erinnert das vermeintliche harmonische Miteinander voller Frieden und Wohlstand, das der Autor zu Beginn des Romans beschreibt, an die utopische »Star Trek«-Zukunft. Doch sobald die Handlung ins Innere des Gebildes umblendet, prägen die innovativen Ideen das Geschehen.

Dass das Innere eben nicht die versprochenen, wertvollen Ressourcen bietet, wird von Beginn an klargestellt. Zu verführerisch wirkt es und zu vielversprechend. Es erinnert zu sehr an eine Falle, in die die Expedition dann auch mit offenen Augen hineinfliegt. Van den Boom beschreibt eine Gesellschaft, die unter dem Druck von zu vielen Lebensformen für zu wenig Raum und Rohstoffen steht. Und die kurz davor ist, dieses Problem auf eine endgültige und brutale Art und Weise zu klären.

Liebe zum Detail

Ausführlich und mit Liebe zum Detail beschreibt der Autor diese Gesellschaft. Sie wirkt in all ihren Facetten gut durchdacht und ihre Charakterisierung ist großartig gelungen. Van den Boom beschreibt eine Gemeinschaft, die unter einem steten Existenzdruck steht. Die jeden Aspekt ihres Lebens rechtfertigen muss. Eine gruselige Art der Existenz, die Dirk van den Boom überzeugend darstellt.

Gleichzeitig bleibt das Gebilde an sich weiterhin mysteriös. Es werden viele Fragen nicht beantwortet, sondern stattdessen weitere gestellt. Teilweise existieren im wahrsten Sinne des Wortes Mysterien innerhalb von Mysterien. Dadurch stellt sich die spannende Frage, was sich der Autor als Lösung überlegt haben mag.

Kein wirklicher Thriller

Die Thrillerkomponente kommt in »Aszendenz« allerdings deutlich zu kurz. Dirk van den Boom fängt den entsprechenden Plot vielversprechend an, nur um ihn dann auf Kosten der Vorbereitungen der Expedition und der Ereignisse im Inneren des Gebildes zu vernachlässigen. Das merkt man vor allem daran, dass der Schwerverbrecher und Psychopath sich nach einem einzigen Gastspiel nicht mehr blicken lässt. Der Autor lässt zwar die Ermittler auftreten, doch der Fokus der Geschichte liegt klar auf dem Aspekt des Mysteriums im Innern des Objekts.

Trotz aller Kritik, ist »Aszendenz« dennoch ein guter und unterhaltsamer SF-Roman, der das Interesse an den Fortsetzungen zu »Die Reise der Scythe« weckt.

Götz Piesbergen

Aszendenz kaufen

Aszendenz
Die Reise der Scythe Band 1
Dirk van den Boom
Science-Fiction
Cross Cult
März 2018
414

Funtastik-Faktor: 78

Schreibe einen Kommentar