Der Blinde – David Eddings

Die Suche nach dem weltrettenden Juwel geht weiter

Der Blinde © Blanvalet

Der junge Garion wuchs behütet in einem kleinen, abgelegenen Gehöft auf. Seine Tante Pol und ihr Vater, der kauzige Belgarath, zogen ihn auf. Bis die Familie eines Tages das Abenteuer rief.

Garion macht sich, begleitet von einer Schar Helfer auf, ein gestohlenes, magisches Juwel zu suchen und den Untergang der Welt zu verhindern. Dabei tritt Garions besondere Gabe zu Tage, die ihm Macht verleiht. Und mit der Macht kommt die Verantwortung, diese bewusst und klug einzusetzen.

Auf der Suche nach dem Juwel, das für den Frieden und Wohlstand der Völker unabdingbar ist, zieht unsere Abenteuer-Gruppe durchs Land und besucht vergessene Weihestätten der Götter. Die eingebildete Prinzessin Ce´Nadra begleitet sie auf ihrem Weg. Doch nachdem das Auge Aldurs gestohlen wurde, scheint die Lage aussichtslos. Wie ist es möglich, das mächtige Kleinod zu ergattern und zu sichern?

Eine Prophezeiung verheißt ihnen Hilfe durch einen geheimnisvollen Blinden. Im unterirdischen Reich der Ulgo suchen sie ihn, denn er soll den Abenteurern den Weg in den zentralen Tempel von Cthol Murgos weisen. Werden sie dort das Auge finden?

„Der Blinde“ stellt Weichen für den Endspurt

Mittlerweile ist eine der bekanntesten und beliebtesten Fantasy-Serien der 80er Jahre beim dritten deutschen Verlag gelandet. Blanvalet lässt sich hierbei nicht lumpen, und offeriert Neulesern wie alten Fans mit „Der Blinde“ eine überarbeitete Übersetzung des dritten „Belgariad„-Bands. Frühere Ausgaben des Romans waren unter dem Titel „Gambit der Magier“ (Knaur Verlag) und „Spiel der Magier“ (Bastei-Lübbe) erschienen.

Band drei von fünf Teilen hat das Problem, dass der Handlungsbogen ein wenig durchhängt. Die entscheidenden Fortschritte bleiben den beiden abschließenden Teilen vorbehalten. Eddings, der den Roman wie die meisten seiner Werke mit seiner Ehefrau zusammen schrieb, konzentriert sich auf seine bunt gemischte Truppe. In ihren Interaktion, dem gegenseitigen Necken und Ärgern, aber auch dem Versuch, sich zusammen zu raufen und sich auf ein Ziel zu konzentrieren, verlieren die Verfasser fast den Plot aus den Augen. Das Tempo nimmt merklich ab. Dafür legt „Der Blinde“ wichtige Grundlagen für Entwicklungen in der Zukunft.

Daneben präsentieren uns die Eddings viele kleine Abenteuer innerhalb der eigentlichen Queste. Auf der Suche nach dem Auge Aldurs nähern wir uns den Nebencharakteren an. Die Autoren füllen sie mit Leben und verleihen ihnen Hintergrund, da sie für die weitere Erzählung immer wichtiger werden. Ein willkommener Nebeneffekt dieser Ausflüge ist auch, dass wir mehr von Land und Leuten erfahren. Wir lernen diverse Gegenden kennen und neue Sitten und Gebräuche. Die Gemeinsamkeiten aber auch Unterscheide der unterschiedlichen Landstriche werden deutlich.

Wer allerdings die große Dramatik erwartet, der wird zumindest in diesem Teil enttäuscht. Als kleinen Ausgleich erfahren wir endlich mehr über das Götter-Pantheon und begegnen sogar einen dieser Götter höchstselbst.

Ansonsten unterhält der Band wieder gewohnt munter mit spritzigen Dialogen, der oftmals genutzten Situationskomik und der unprätentiösen Art, die die Darstellung der Helden prägt.

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DANKE an Gastrezensent Carsten Kuhr

Der Blinde
Belgariad-Saga Band 3
David Eddings (Übersetzung: Irmhild Hübner)
Fantasy
Blanvalet Verlag
Mai 2019
400

Funtastik-Faktor: 72

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