Rückkehr der Sontaraner (Doctor Who, Monster Edition 3) – Terrance Dicks

Eine der besten Geschichten der Monster-Edition

Rückkehr der Sontaraner (Doctor Who, Monster Edition 3) - Terrance Dicks © Cross Cult, weisser Hintergrund, Sontaraner im Halbprofil mit blauem Raumanzug im Vordergrund, gelbe und graue Schrift,
Rückkehr der Sontaraner © Cross Cult

Die Sontaraner und die Rutaner führen seit tausenden von Jahren Krieg gegeneinander. Sie nehmen dabei keine Rücksicht auf zivile Verluste, sondern nehmen diese bewusst in Kauf. Es gilt, um jeden Preis die Vernichtung der jeweiligen Gegenseite zu erreichen. Jetzt scheint es so, dass die Sontaraner kurz davorstehen, ihre Feinde endgültig auszurotten.

Nur ein Spion der Rutaner weiß um die prekäre Lage. Und während er gejagt wird, schlüpft er in eine geheime Identität, um unentdeckt ans Ziel zu gelangen. Allerdings wird indirekt der Doctor involviert und schon bald eine weitere Person.

Unverwechselbar

Die Sontaraner sind eine weitere, visuell unverwechselbare Spezies aus dem „Doctor Who“-Kosmos. Die Kartoffelköpfe, wie sie von Fans genannt werden, sind in der Mythologie der Serie gnadenlose Krieger, die kein Mitleid kennen. Und sich durchs Klonen fortpflanzen.

Sie in den Mittelpunkt einer Geschichte mit dem siebten Doktor zu stellen, hat also viel Unterhaltungspotential. Wobei die Hintergrundgeschichte der Entstehung dieses Romans mindestens genau so interessant ist, wie die Erzählung an sich. Doch dazu muss ein wenig ausgeholt werden.

Stoff außer der Reihe

Die „Doctor Who“-Reihe lag in den 1990er Jahren brach. Die Abenteuer von Sylvester McCoy als siebte Inkarnation waren die letzten vor der Unterbrechung. Über die Gründe gibt es viele Meinungen und Artikel, doch tun die hier nichts zur Sache. Tatsache ist, dass mehrere Lizenzen in den 1990er Jahre nicht mehr verlängert wurden, darunter auch die zum Storyplot um die Sontaraner. Weshalb findige Leute sie erwarben und einen Film über diese Spezies zu drehten. Und dieser dient als Grundlage für den Roman „Rückkehr der Sontaraner“.

Lesenden, die nur die Fernsehserie kennen, dürften einige Figuren, die hier auftauchen, zunächst nichts sagen. Das liegt daran, dass Charaktere wie Professor Bernice Summerfields ihren Ursprung nicht in der Fernsehserie hatten, sondern in den Big Finish Audioproduktionen. Daraus kann man schlussfolgern, dass das Abenteuer nach dem Ende der Serie angesiedelt ist.

Spaßig!

Und es ist eine ungewöhnliche Geschichte, weil sie eben nicht den gewohnten, breitgetretenen Pfaden der Serie folgt, sondern etwas Anderes wagt. Der Fokus der Erzählung liegt dieses Mal weniger auf dem Doctor und seiner Begleitung als vielmehr auf einem Wettrennen im All. Bei dem Wettstreit werden versehentlich Unbeteiligte in die Geschehnisse des Krieges zwischen Sontaranern und Rutanern hineingezogen.

Terrance Dicks strickt daraus eine spannende und spaßige Geschichte. Die Betonung liegt dabei auf spaßig, weil selbst für „Doctor Who“-Verhältnisse der britische Humor hier besonders gut zur Geltung kommt. Das liegt einfach an den Figuren, die der Autor herrlich verschroben darstellt. Bernice Summerfields beispielsweise wird auf interessante Weise als sehr zielorientiert dargestellt, immer wissbegierig und dazu neigend, alles andere dem Ziel unterzuordnen.

Brutal, aber auf passende Weise

Natürlich ist die Geschichte stellenweise sehr brutal. Aber das stört in diesem Fall nicht, weil die Gewalt zu dem passt, was man in dieser Story erfährt. Sie unterstreicht einfach die Grausamkeit dieses Konflikts, bei dem beide Seiten ohne Rücksicht auf Verluste vorgehen.

Keine Zweifel, „Rückkehr der Sontaraner“ ist einer der besten „Doctor Who“-Bände aus der „Die Monster Edition“-Reihe.

Götz Piesbergen

Rückkehr der Sontaraner
Doctor Who, Monster Edition Band 3
Terrance Dicks, Übersetzung: Bernd Sambale
Science Fiction
Cross Cult
Oktober 2020
Buch
357
Two Associates
100

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