Schönes und schräges auf der Leipziger Buchmesse 2019 – Teil II

Freitag, 22. März, nicht ganz so zeitig, aber dafür bis in den frühen Morgen

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Testleserin und AutorInnen unter sich

In der PAN Lounge traf ich Stephan Orgel und lernte Esther Schmidt kennen, deren Roman ich im Dezember testlesen durfte. Mit meinen beiden ‚Kunden‘ entwickelte sich ein spannendes Gespräch über meine Erfahrungen beim Testlesen ihrer Romane. Warum Lob genauso wichtig ist, wie Kritik. Wie unterschiedlich Testleser arbeiten und welche Erkenntnisse Autoren aus dem Feedback  ziehen.

Meet & Greet mit Jenny-Mai Nuyen

Jenny-Mai Nuyen LBM2019 © Eva Bergschneider
Jenny-Mai Nuyen © Eva Bergschneider

Am frühen Nachmittag trafen sich einige Blogger mit Jenny-Mai Nuyen zum Meet & Greet. Wir standen zwischen den Hallen in der Sonne und nutzten die Chance, Jenny ein bisschen besser kennenzulernen. Sie studiert Philosophie und absolviert gerade ein Auslandssemester in Athen. Zur Vorstellung ihres aktuellen Buchs „Die Töchter von Ilian“ war sie extra angereist.

Ich fragte Jenny was der wichtigste Unterschied ist, zwischen der Autorin, die „Nijura“ schrieb im Vergleich zu der, die „Die Töchter von Ilian“ ersann. Sie erklärte, dass sie mit den Jahren und der Erfahrung aus dem Schreibkämmerlein herausgefunden hätte. Sie wäre früher gern mit ihren Romanen für sich geblieben, hätte aber heute viel Spaß daran, mit den Lesern über Social Media oder auf Blogger-Events zu interagieren.

Außerdem wollte ich gern von ihr wissen, wie sie selbst ihre Entwicklung als Autorin betrachtet. Sie hat mit High-Fantasy angefangen, dann mit „Noir“ und „Nacht ohne Namen“ eher phantastische Belletristik geschrieben und nun wieder High-Fantasy. Wie kam es dazu?Jenny erzählte uns, dass sie nach der Phase, in der sie ein Fantasy-Buch nach dem anderem publiziert hatte, die Lust am Schreiben verlor. Die Unbefangenheit, mit der sie anfangs schrieb, sei nicht mehr da gewesen. Der Erwartungsdruck wurde zu groß. In der Zeit hat sie diesen Richtungswechsel gebraucht. Sie hat einen sehr exzentrischen Roman geschrieben, den sie nie veröffentlicht hat, danach „Noir“. Inzwischen glaubt sie, dass sie eine Balance gefunden hat, zwischen dem, was sie schreiben möchte und zwischen den Anforderungen des Buchmarkts.

Zu ihrem Philosophiestudium befragt erklärte Jenny, dass sie in erster Linie aus Interesse studieren würde und noch recht weit vom Bachelor-Abschluss entfernt sei. Sie hofft, dass sich das, was sie lernt, auch in ihren Büchern wiederfindet und die Geschichten positiv prägt.

Der 50 Jahre „Herr der Ringe“ Abend

Kongresshalle am Zoo, Leipzig © Eva Bergschneider
Kongresshalle © Eva Bergschneider

Die Kongresshalle am Zoo bot den perfekten Schauplatz für den „Der Herr der Ringe“ Abend anlässlich des 50. Jubiläums der deutschen Übersetzung. Die riesige Halle mit Gallerie, reich verziert mit Motiven aus der Fauna und Flora, ist für sich schon ein echter Hingucker. Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Leipzig eröffnete den Abend mit dem Auenland-Thema aus der Filmmusik von Howard Shore. Das Orchester spielte insgesamt mehrere Stücke aus den Filmen und sorgte damit für einen stilvollen musikalischen Rahmen.

Durch den Abend führte, wie immer im makellos sitzenden Outfit, der Literaturkritiker und Fantasy-Fan Denis Scheck. In einer Diskussionsrunde stellten sich der Lektor des Klett Cotta Verlags Stephan Askani, Marcel Aubron-Bülles, Vorsitzender der Deutschen Tolkien Gesellschaft und der Übersetzer Helmut W. Pesch Schecks manchmal unbequemen Fragen. Zum Beispiel der, warum „Harry Potter“ eigentlich nicht bei Klett Cotta erschienen ist. Andreas Fröhlich, Gollums deutsche Stimme und Synchronregisseur und Timmo Niesner, die deutsche Synchronstimme von Frodo, lasen Textpassagen aus dem Buch vor Im Hintergrund entstanden live mit Bleistift gezeichnete Bilder vom Illustrator der Bücher John Howe: der Eingang einer Hobbithöhle, Gollum und Gandalf. Wunderschön und lebendig.

John Howe zeichnet © Eva Bergschneider
John Howe zeichnet © Eva Bergschneider

Dank Sandra durfte ich diesen schönen Abend inmitten einer Runde von netten Bloggerinnen genießen. Dabei lernte ich Ariane kennen, deren Blog „Nerd mit Nadel“ ich manchmal besuche und Kathrin, deren Blog Phantásienreisen ich in Zukunft bestimmt öfter ansurfen werde. Der 50 Jahre „Der Herr der Ringe“ Abend war ein besonderer, den ich nicht so schnell vergessen werde.

Eine Nacht im Seaside

© Eva Bergschneider
© Eva Bergschneider

Tom, Leonie und Stephan Orgel saßen mit Carsten Steenbergen in der Bar des Seaside Hotels und ich gesellte mich dazu. Alle waren ziemlich müde und es sah so aus, als würden wir alle noch einen Drink bestellen und dann ins Bett gehen. Erst als sich noch Bernhard Stäber, Bernhard Hennen und Ruggero Leò dazugesellten, deutete sich an, dass der Abend doch etwas länger werden könnte. Nun, was in Leipzig passiert, bleibt in Leipzig.

Und damit schließe ich meinen Buchmesse Leipzig 2019 Artikel und sage „Tschö, bis nächstes Jahr“ Denn am Samstag genoss ich Bummel und Shoppen in der Stadt und eine Auszeit in der Sonne, bevor ich nachmittags nach Berlin abreiste.

Schönes und schräges auf der Leipziger Buchmesse 2019 – Teil I findet ihr hier.

Eva Bergschneider

2 Gedanken zu „Schönes und schräges auf der Leipziger Buchmesse 2019 – Teil II

  1. Ein schöner Rückblick! Ich habe mich sehr gefreut, dich kennengelernt zu haben. Auf Twitter folgte ich dir ja schon länger und da war es toll, nun auch einmal ein Gesicht zum Namen zu haben. 🙂 An den Herr der Ringe Abend denke ich auch regelmäßig zurück. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Wiederholung – oder wir sehen uns zumindest auf einer Buchmesse wieder?!

    1. Liebe Kathrin, DANK Dir für die netten Worte. Ich glaube, der „Herr der Ringe“ Abend ist für jeden unvergesslich, der dabei war. Es war einfach eine unfassbar schöne Atmosphäre. Ich glaube ganz bestimmt, dass wir uns mal wieder auf der Buchmesse begegnen. Für mich ist es immer noch eines der schönsten Dinge auf Buchmessen, dass man andere tolle Blogger kennenlernt, die genauso Buch-verrückt sind, wie man selbst. Und man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Oder öfter. 😉 Lass es Dir gut gehen! Liebe Grüße, Eva

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