Was es nicht alles gibt!
2016 wurde »Star Trek« 50 Jahre alt. Angesichts dieses Alters könnte man meinen, dass dazu schon alles geschrieben wurde, was zu schreiben überhaupt möglich ist. Doch auch heute erscheinen immer noch Werke, die überraschen, weil einerseits ihre Grundidee naheliegend ist, aber andererseits noch nie jemand auf den Gedanken kam, sich an die Umsetzung zu wagen. »Star Trek: The Book of Lists« ist so ein Fall. Das Buch, das bisher nur im Englischen im Harper Collins-Verlag erhältlich ist, verfasste Chip Carter.
Einen Aspekt gilt es allerdings zu betonen. Wer sich mit »Star Trek« nicht oder sehr wenig auskennt, der wird an diesem Band keinen Spaß haben. Man muss schon ein Fan sein, ein sprichwörtlicher Nerd, um die Arbeit, die der Schriftsteller leistete, zu würdigen wissen.
Was für eine Arbeit!
Der Aufwand, der hinter diesem Buch steckt, muss beträchtlich gewesen sein. Denn der Autor hat sich wirklich jede einzelne »Star Trek«-TV-Serie und jeden Kinofilm angesehen (abgesehen von »Discovery«, das beim Redaktionsschluss des Buches noch nicht lief). Das Ergebnis sind 100 Listen, die in acht Kapitel, wie zum Beispiel »Stories from the Future« oder »By the Numbers«, unterteilt wurden.
Es ist egal, wie man den Band liest. Man kann ihn von Anfang bis Ende durchlesen, aber auch zufälligerweise kreuz und quer von Liste zu Liste springen. Und gleichgültig, wo man landet, man hat garantiert immer etwas Interessantes vor sich.
Thematisch vielfältig
Chip Carter deckt dabei jede Menge verschiedener Themen ab. Natürlich nicht alle. Denn wie der Autor schon im Vorwort betont, ist es schlicht nicht möglich, über 700 TV-Episoden und 13 Filme in einem Buch und in »nur« 100 Listen zu destillieren. Aber er schafft es trotzdem, so viele unterschiedliche Aufstellungen anzubieten, dass es kaum einen Fan geben dürfte, der mit »The Book of Lists« nicht zufrieden sein wird.
Die Themen der Auflistungen reichen von »Kirk‘s Most memorable Kisses« bis hin zu »Famous Star Trek Fans«. Man erfährt zwischendurch, wie oft McCoy betonte, dass er ein Doktor ist und kein ‚Hier beliebigen Beruf einsetzen‘. »Star Trek: The Book of Lists« listet alle Episoden auf, die nur an Bord eines Schiffes oder einer Raumstation stattfanden, oder welche Schauspieler die meisten unterschiedlichsten Rollen im »Star Trek«-Universum spielten. Selbst Hardcore-Fans finden in diesem Band jede Menge interessante Infos vor, von denen sie noch nie zuvor hörten. Was eben auch der Hauptgrund ist, sich das Buch zu holen.
Kritik muss sein
Ein Manko hat das »Star Trek: The Book of Lists« dennoch. Es gibt wiederholt Fotos, die zwar thematisch zu den Kapiteln passen, bei denen aber nicht nachvollziehbar ist, aus welcher Episode oder welchem Film sie stammen. Dieser eine Kritikpunkt ist allerdings Jammern auf hohem Niveau.
»Star Trek: The Book of Lists« ist ein gelungener Band, der sein Geld wert ist!
DANKE an Gastredakteur Götz Piesbergen
Science-Fiction
Harper Collins
November 2017
224
Funtastik-Faktor: 92