War alles schon einmal da. Oftmals besser.
L.A., die Stadt der Engel, ist tatsächlich ein Ort, an dem sich im wahrsten Sinne des Wortes die Engel herumtreiben. Während in Demon City die gefallenen Geflügelten ihre gnadenlos grausame Herrschaft ausüben, geht es in Angel City geordneter zu. Zumindest auf den ersten Blick. Hier studieren Shea und Bri an der Akademie der Engel. Ja, die mit Luzifers Mal auf der Brust, um eines Tages als vollwertige Kämpferinnen für das Gute in die Schlacht zu ziehen.
Weil Bris Mutter als Nekromantin einem Dämon dienen muss, der sie gnadenlos triezt und ihr Gehalt Woche um Woche kürzt, müssen sich die Beiden etwas einfallen lassen. Für eine Millionen Dollar könnten sie den Kontrakt ihrer Mutter freikaufen. Doch woher das viele Geld nehmen? Da kommt ein ausgelobtes Preisgeld in einem Fight, zwei gegen zwei, in der Tainted Academy in Demon City gerade recht.
Auch im zweiten Versuch nicht überzeugend
Ich geben es zu, ich war vom Eröffnungsband der Reihe „Celestial City-Jahr1“ nicht wirklich begeistert. Zu abgedroschen die Anlage des Plots, zu stereotyp die Figuren. Trotzdem schnupperte ich auch in die Fortsetzung hinein. Denn wenn ich mir die Meinungen der Lese-Community im Netz ansehe, stehe ich mit meiner Sicht der Dinge ziemlich allein im Walde da. Die meisten Leser/innen sind von dem Urban-Romance Fantasy-Gemisch angetan und loben das Buch in den höchsten Tönen.
Im zweiten Band „Celestial City-Jahr2“ führt die Autorin Leia Stone ihre Handlung in sich folgerichtig weiter. Sprich, es gibt wieder jede Menge Auseinandersetzungen, fiese Pläne, Verrat und Bedrohungen am laufenden Band. Und ja, auch große Gefühle. Wahrscheinlich werden viele Blogger/innen wieder berichten, wie sie vor Rührung Tränen vergossen. Wie sie sich in die Protagonistin und deren Gefühlssturm für den Celestial Lincoln hineinversetzen konnten und wie sie mit klopfenden Herzen jedem Kuss (und mehr) entgegenfieberten.
Nun, an meiner grundsätzlichen Kritik hat sich auch nach der Lektüre des zweiten Teils nichts geändert: alles schon, oftmals besser, da gewesen. Es kommt nichts wirklich Überraschendes dazu, die Figuren entsprechen weiterhin der für dieses Genre üblichen Schablone. Doch heißt dies gleichzeitig, dass Leser/innen, die den ersten Teil goutiert haben, auch hierfür wieder ihrer Begeisterung lautstark Ausdruck verleihen werden.
Die Lektüre des erfreulich dünnen Bandes selbst bietet sich angenehm flüssig zu lesen an. Stilistisch wird zwar nicht sonderlich viel geboten, jedoch hat der Übersetzer Michael Krug einmal mehr solide Arbeit abgeliefert.
Carsten Kuhr
Akademie der Engel, Band 2
Fantasy (Urban)
Bastei Lübbe/One
Januar 2021
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Sandra Taufer
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