Die Gefährten – David Eddings

Klassische Questen-Fantasy in Neuauflage – nach wie vor gute Unterhaltung

Die Gefährten (Belgariad 1) - David Eddings ©Blanvalet
Die Gefährten ©Blanvalet

Es war die erste goldene Ära der Fantasy – die Rede ist von den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Die Taschenbuchverlage entdeckten die Fantasy als neues Marktsegment, zahlreiche Reihen wurden gestartet und in Serie verlegt.

Was bei Heyne mit Howards „Conan“ und Normans „Gor“ seinen Anfang nahm, erklomm bei Goldman mit Feists „Midkemia“ die Bestsellerlisten. Was bei Pabel in der „Terra“ Fantasy Reihe ihren Niederschlag fand, überzeugte bei Bastei mit Piers Anthonys „Xanth“. Die Epische Fantasy führte schließlich auch die Knaur Fantasy-Edition an: Serien, mit einem jungen, entwicklungsfähigem Helden nebst bunt gemischter Unterstützertruppe. Inklusive Zauberer, der sich aufmacht, seine Queste um die Rettung der Welt zu vollziehen.

In dieses Schema passten, zumindest auf den ersten Blick, die beiden jeweils fünf-bändigen „Belgariad“ Zyklen des Ehepaars Eddings. Auch wenn nur David als Verfasser auf dem Titel steht, wurden die Serien „Belgariad“ und „Malloreon“ von beiden zusammen geschrieben. Das verriet David Eddings später in einem Interview.

Warum gehört „Belgariad“ nur auf den ersten Blick in diese Sparte?

Anders als ihre Kollegen gingen die Eddings nicht ganz so bierernst an ihre Plots heran.
Zwar steht auch hier ein epischer Konflikt zwischen zwei Göttern im Hintergrund und die Wächter eines gefangen gesetzten, schlafenden Gottes greifen ein. Doch anstatt Drama pur, Schlachtengetöse oder epische Herrschergeschlechter, offerieren uns die Eddings Protagonisten, die sich zutiefst menschlich verhalten.
Dies zeigt sich im Umgang untereinander, wie mit Fremden. Die mit Anekdoten gespickten Dialoge plätschern so munter und flüssig vor sich hin, dass sich die Seiten fast wie im Flug umdrehen. Keine Überheblichkeit und Arroganz der Herrschenden, nichts an Bürde und Einsamkeit der Macht. Selbst Unsterbliche verhalten sich ganz normal – wie Bauern?

Natürlich ist jedem Leser klar, dass es sich bei der Köchin Pol und ihrem Zögling, dem Waisenjungen Garion nicht um einfache Bauern handelt. Herauszufinden, was wirklich hinter den Figuren steckt und was auf sie wartet, macht einen erheblichen Reiz der Bücher aus. So sammeln sich im ersten von fünf Bänden die Gefährten. Erste Geheimnisse werden aufgebaut und Lösungen angedeutet. Das Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Erstaunlich ist dabei, dass der neu übersetzte Roman „Die Gefährten“ nichts von seiner Fähigkeit, den Leser faszinierend zu unterhalten, verloren hat. Die Neuübersetzung liest sich gefühlt – ich habe nicht wirklich verglichen – ebenso flüssig wie die Erstlektüre. Ob und inwieweit hier Kürzungen vorgenommen wurden, ist mir nicht bekannt. Gefehlt hat mir jedenfalls nichts.

Fazit:

Mit der Neuauflage der „Belgariad“-Saga liegt – endlich – wieder einer der klassischen und besten High-Fantasy-Romane vor. Heute wie damals fesselt „Die Gefährten“ den Leser mit viel augenzwinkerndem Humor und lebendigen Dialogen an die Seiten.

DANKE an Gastrezensent Carsten Kuhr

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Die Gefährten
Belgariad-Saga, Band 1
David Eddings (Übersetzer: Irmhild Hübner)
Fantasy
Blanvalet Verlag
Juli 2018
400

Funtastik-Faktor: 91

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