Buchmesse Leipzig 2016

Donnerstag, 17. März 2016

© Eva Bergschneider
© Eva Bergschneider

Und wieder beginnt der Buchmessebericht mit dem Blick in die sich langsam füllenden Hallen am Donnerstagmorgen zur Toresöffnung. In diesem Jahr begrüßt uns Leipzig mit freundlichem Frühlingswetter und die Sonne taucht die gläsernen Hallen in  warmes Licht. Guten Morgen Buchmesse, ich bin bereit.

Der erste Weg führte zum WerkZeugs-Stand. Seit einigen Jahren liegt dort immer ein wichtiges Bändchen für mich bereit, das mir Zugang zum VIP-Bereich verschafft (der wesentlich hübschere Begriff „Autorenzoo“ scheint außer Mode zu kommen, einer der besagten Autoren kannte ihn nicht einmal). Um diese Zeit ist dort noch nicht viel los und es ist eine günstige Gelegenheit für einen Schwatz mit dem WerkZeugs-Team. Zudem traf ich die Autorin Anja Bagus, deren Romane „Waldesruh“ und „Glasberg“  ich rezensiert habe und die ich über Facebook kenne.

Anja Bagus © Eva Bergschneider
Anja Bagus © Eva Bergschneider

Der persönliche Kontakt lässt einen Menschen ‚echter‘ herüberkommen, finde ich zumindest.  Es war ein sehr nettes und interessantes Gespräch unter anderem darüber, wie schwierig und teuer es für Indie-Autoren ist, ein Lektorat für Bücher zu bekommen.  Und warum auch das nicht unbedingt vor Fehlerteufeln schützt.

Beim Bummel über die Verlagsstände fand ich einige interessante Bücher, die eventuell einen zweiten Blick lohnen. Inzwischen traf Familie König ein (Eva, Jochen und Tim, letztgenannte sind nach gemeinsamen Jahren bei Phantastik-Couch inzwischen Kollegen bei Booknerds.de), die ich zu einem Besuch bei Denis Scheck und der Fantasy-Leseinsel  bewegen konnte und anschließend zu verschiedenen Krimi-Verlagen begleitet habe.

Denis Scheck © Eva Bergschneider
Denis Scheck © Eva Bergschneider

Zum Leipzig  Buchmessebericht gehören Fotos von Cosplayern einfach dazu, doch irgendwie hatten die sich rar gemacht.  In Halle 1 fand in diesem Jahr zum zweiten Mal die Manga-Comic-Con statt und dort konnte ich dann endlich einige coole Kostüme fotografieren.

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SERAPH

© Eva Bergschneider
© Eva Bergschneider

Um 17 Uhr stand die Verleihung des SERAPH an, dieser Phantastik-Preis wurde endlich als offizieller Messepreis anerkannt, was im fünften Jahr nun echt überfällig war. Zudem gab es eine Neuerung, denn zum ersten Mal wurde die ‚Beste Indie-Buchveröffentlichung‘ ausgezeichnet und, wie das ‚Beste Debut“, mit einem Preisgeld versehen.  Als Partner dafür konnte die Neobooks-Plattform für Nachwuchsautoren des Droemer-Knaur Verlags gewonnen werden, was vorab in der Szene für etwas Unruhe gesorgt hat.  Sollten etwa nur Neobooks-Bücher bei der Auswahl berücksichtigt werden? NEIN – die Plattform diente lediglich als einheitliches Upload-Portal für die elektronische Version des eingereichten Buchs, egal ob es im Selfpublishing oder in einem kleinen Verlag veröffentlicht wurde. Die diesjährige 24 köpfige Jury entschied sich für folgende Gewinner:

Hanna Kuhlmann, Nina Blazon, Daniel Illger ©Eva Bergschneider
Hanna Kuhlmann, Nina Blazon, Daniel Illger ©Eva Bergschneider

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Bestes Debut:

Daniel Illger – „Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“

Bestes Buch:

Nina Blazon – „Der Winter der schwarzen Rosen“

Beste Indie-Buchveröffentlichung:

Hanna Kuhlmann – „Nachtschatten“

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Der abendliche Fantasy-Leseabend entging mir leider. Zu Beginn der Veranstaltung um 19 Uhr war im Theaterhaus Schille kein Platz mehr zu bekommen und ich drehte mit vielen anderen Nachzüglern wieder um.

Freitag, 18. März 2016

DANKE, Simone Dalbert
DANKE, Simone Dalbert

Nach einem kurzen Shopping-Ausflug in die Leipziger City war das inoffizielle Bloggertreffen um 12 Uhr meine erste Station auf Buchmesse am Freitag.  Dort unterhielt ich mich mit einer der Organisatorinnen von „Blogger schenken Lesefreude“, für diese Aktion hat sich phantastisch-lesen.com in diesem Jahr erstmalig beworben. Ich traf erneut Susanne von Literaturschock, die die derzeit laufende Blogtour zu „Feuerstimmen“ von Christoph Hardebusch organisiert hat. Und eine Kollegin, die ich letztes Jahr schon kennengelernt hatte, war da und wir kamen sofort wieder ins Gespräch. In der Runde lernte ich noch weitere interessante Bloggerinnen kennen. Es fasziniert mich ja immer noch, wie interessant und vielfältig die Buchbloggerszene ist, viele wunderbare und engagierte Menschen stecken dahinter.

Auf Einladung des Droemer-Knaur Verlags fand ich mich um 15 Uhr zu einer Preview des neuen Phantastik-Verlagsprogramms ein. Natalja Schmidt arbeitet dort seit letztem Jahr als Lektorin und  präsentierte souverän das neue Programm  mit allen kommenden internationalen und nationalen Neuerscheinungen. Drei der Droemer-Knaur Phantastik-Autoren (Markus Heitz, Julia Lange, Ivo Pala) hatten Gelegenheit, ihr Buch gesondert vorzustellen und sich den Fragen des Publikums zu stellen. Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war von den Büchern, die Droemer-Knaur präsentierte. Ich habe den Eindruck, dass man dort weg möchte von zu eng gesetzten Genregrenzen, hin zu mehr phantastischer Vielfalt und Crossover der Spielarten. Ich habe jedenfalls nun einige ihrer Bücher auf meiner Liste, insbesondere die „Dark World Saga“ von Ivo Pala.

© Eva Bergschneider
© Eva Bergschneider

Nach einem sehr angenehmen Interview mit Christoph Hardebusch (zu lesen in der nächsten Ausgabe des Phantast-Magazins) traf ich zurück am WerkZeugs-Stand einmal mehr auf einige Redakteure des Nautilus-Magazins (auch das gehört schon zur Buchmesse-Tradition). Gemeinsam warteten wir auf Tom und Stephan Orgel,  die inzwischen auch auf der Messe eingetroffen waren und direkt den ersten Termin absolvierten. Der Rausschmiss um 18 Uhr war längst passiert und ich stand schon im Shuttle-Bus zur S-Bahn, als mich Tom schließlich doch noch erreichte (das Mobilfunknetz ist zu Stoßzeiten dann doch überlastet) und ich ihn, seinen Bruder Stephan und  Carsten Steenbergen am Hinterausgang traf. Mein Buchmesse-Trip endete in einem Irish Pub, bei Hallumi-Burger, Red Stout und in bester Gesellschaft.

Einen wahrhaft herzerwärmenden Leipzig Buchmessebericht mit vielen kleinen Details, die in diesem zu kurz gekommen sind, schrieb Booknerds-Kollege und Wegbegleiter Tim König. Ist wirklich SEHR lesenswert und ihr findet ihn hier auf Booknerds.de .

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