Phantastisch-lesen unterwegs im Veedel

Auf den Podien in Köln-Ostheim

Phantastisch-lesen ist gern auf Buchmessen, Phantastik-Cons, Lesungen und Netzwerk-Treffen unterwegs. An meinem Wohnort, meinem „Veedel“ wie der Kölner sagt, ist der Blog bisher nicht in Erscheinung getreten. Das hat sich in den letzten Wochen geändert.

Beim Treffen der Bürgervereinigung Köln-Ostheim

Mit Martin Schwertner, Gero Karaschewski © Bürgervereinigung Ostheim
Mit Martin Schwertner, Gero Karaschewski © Bürgervereinigung Ostheim

In der Flüchtlingsinitiative WinOstheim lernte ich Martin Schwertner kennen, der sich auch in der Bürgervereinigung Köln-Ostheim e.V. engangiert. Er lud mich ein, meinen Blog beim Treffen der Bürgervereinigung vorzustellen. Die BV-Köln-Ostheim versteht sich als Lobby für die Bürger und setzt sich für ihre Probleme bei der Stadt und beim Bezirksamt ein. Die Mitglieder des Vereins treffen sich regelmäßig zum Informationsaustausch. Ein weiterer regelmäßiger Programmpunkt dieser Treffen ist, ein „Ostheimer“ Projekt vorzustellen, das die Mitbürger interessieren könnte. Am 7. Mai 2018 war es mein Literaturblog phantastisch-lesen.

Mit Hilfe einer Präsentation erklärte ich, welche Art von Literatur ich auf meinem Blog bespreche. Anhand von Beispielen zeigte ich, welche Bücher unter Fantasy-, Science Fiction- und Horror-Literatur fallen und erläuterte den Unterschied zwischen High- und Urban-Fantasy. Zwei Rezensionen, ein Interview, sowie einen Artikel über die Frankfurter Buchmesse stellte ich den Zuhörern vor. Ich informierte über das Affiliate System LChoice, das Online-Bestellungen bei lokalen Buchhändlern ermöglicht.

Die Mitglieder des Bürgervereins hörten aufmerksam zu und stellten mir interessante Fragen. Sie wollten wissen wie viele Bücher ich lese, was mir das Bloggen bringt und ob ich nicht selbst Lust hätte, ein Buch zu schreiben. Die Antwort auf das Warum lautet: „Weil es mir einfach Spaß macht.“ Ich liebe Literatur, ich schreibe gern und freue mich, wenn mir eine gute Buchbesprechung gelingt. Selber ein Buch schreiben? Nein, das kommt für mich schon aufgrund von Zeitmangel nicht in Frage. Obwohl ich da die Anfänge zu einem vielversprechenden Phantastik-Roman mit einer einzigartigen Idee irgendwo auf der Festplatte habe…

Bei der Einweihung des Bücherschranks im Waldbadviertel

Bücherschrankenthüllung mit Gesine Habermann © Wilhelm Schwedes
mit Gesine Habermann © Wilhelm Schwedes

Nach dem interessanten Abend bei der Bürgervereinigung kam bald eine weitere Anfrage. Gesine Habermann vom Verein „Lebensräume in Balance eV“ lud mich ein, das Programm der feierlichen Einweihung eines Bücherschranks mitzugestalten.

Direkt neben meinem Wohnviertel ist in den letzten Jahren ein neues Stadtviertel entstanden, das Waldbadviertel. Die GAG Wohnungsbaugesellschaft baute eine gemischte Siedlung, mit Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern. Im Zentrum steht das Mehrgenerationenhaus, in dem es Wohnungen für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen, sowie Begegnungsstätten draußen und im Haus gibt.

Als Begegnungspunkt für literaturbegeisterte Anwohner dient seit dem 14. Juni 2018 ein Bücherschrank. Die Initiative „Lebensräume in Balance“ und das Projekt „Eselsohr“ setzten sich für die Einrichtung des Bücherschranks ein, der an diesem Abend feierlich enthüllt wurde. Vertreter verschiedener Vereine und Institutionen, wie die Initiatoren des Projekts und der Bürgervereinigung Ostheim, hielten kurze Ansprachen. Eine Anwohnerin spielte ein schönes Musikstück auf der Geige, eine weitere stellte ein Buchprojekt vor. Und ich durfte aus meiner Rezension zum Science Fiction Klassiker „Blumen für Algernon“ und aus dem Buch selbst vorlesen.

Lesung "Blumen für Algernon"© Bürgervereinigung Ostheim Hans Hermann
Lesung „Blumen für Algernon“© Bürgervereinigung Ostheim Hans Hermann

Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie meine kleine Lesung ankommen würde. Zudem fing es mittendrin an zu regnen. Referentin und Publikum saßen unter Regenschirmen und ich überlegte, ob ich mein geplantes Programm vielleicht kürzen sollte. Nach dem Vortragen meiner Rezension fragte ich deshalb die Zuhörer, ob sie Lust hätten, eine Textpassage aus dem Buch „Blumen für Algernon“ zu hören. Hatten sie. Der Zauber der Geschichte um Charlie, der sich durch eine Operation vom debilen zum hochintelligenten Mann entwickelt, ließ alle den Regen vergessen.

Abschließend gab es Kölsch und Snacks, sowie Gelegenheit, das Mehrgenerationenhaus anzusehen und mehr über das Projekt zu erfahren. So findet im Gemeinschaftsraum des Hauses an jedem ersten Donnerstag im Monat ein Lesekreis statt, den ich bestimmt einmal besuchen werde.

Ich hätte nie gedacht, dass phantastisch-lesen.com die Menschen in meiner Nachbarschaft interessieren könnte. Sogar der Kölner Stadtanzeiger hat am 21. Juni 2018 über die Einweihung und meine Lesung berichtet. Die Statistiken zum Blog und zu den Social-Media Kanälen weisen momentan auffällig steigende Zugriffe auf, das Interesse scheint also anzuhalten. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, auf diesem Weg neue, interessante Kontakte zu schließen, meinen Blog mit meinem Veedel zu vernetzen und auch hier die Begeisterung für Phantastik-Literatur zu wecken.

Eva Bergschneider

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