Mehr Love-Interest, sonst Business as usual
Auch das untote Leben von Vampiren unterliegt Regeln, die zu beachten sind. Damit diese befolgt werden, gibt es natürlich Sanktionen und auch Hüter, die über die Beachtung wachen.
Im Auftrag des Konzils ist die aus Sumerien stammende Veritas seit langem damit beschäftigt, unbotmäßige Vampire zu jagen und zur Strecke zu bringen. Letzteres oft mit drastischen Mitteln. Denn auf Nichtbeachtung wichtiger Regeln oder gar dem Angriff auf einer der Wächter des Konzils steht die Todesstrafe. Dass sie dabei selbst verpönte Magie nutzten, darf niemand erfahren, stehen doch die Wächter selbst nicht über dem Gesetz.
Dabei treibt Veritas aktuell nur ein Gedanke um: Rache an dem Dämon, der ihren Meister vernichtet hat. Um an Dagon heranzukommen, braucht sie einen Köder.
In dem Lebemann, pardon Lebe-Vampir Ian, Sohn des Mencheres, könnte sie ihren Köder gefunden haben. Denn Ian hat seine Seele an eben jenen Dämonen verpfändet. Doch noch bevor die Jagd auf den Dämon so richtig in Fahrt kommt, stellt sich der uralten Gesetzeshüterin etwas in den Weg, mit dem sie nicht gerechnet hat. Ihre Libido meldet sich unerwartet, aber unüberhörbar.
Dieser Nachschub aus Frost’scher Feder kommt nicht ganz an Cat & Bones heran
Mit ihren ebenfalls bei Blanvalet erschienen Urban Fantasy Reihen um „Cat & Bones“, nebst Ablegern, erschrieb sich Jeaniene Frost auch in Deutschland eine treue Fangemeinde. Nach einiger Zeit, in der wir auf neue Lesekost aus Frost‘ scher Feder warten mussten, kommt also die neue Trilogie „Night Rebel“. Und diese gleich als Qualitätspaperback mit geprägtem Schriftzug.
In „Kuss der Dunkelheit“ greift die Autorin auf ihre bekannte und dezidiert ausgearbeitete Welt zurück. Es kommt immer wieder zu Begegnungen mit Figuren, die dem geneigten Fan bereits bekannt sind. Der inhaltliche Fokus verbleibt jedoch zunächst fast ganz auf unserem neuen Duo-Infernale.
Was bei „Cat & Bones“, zumindest in den ersten Bänden der Reihe, eher im Hintergrund stattfand, das ist hier weit deutlicher in den Mittelpunkt gerückt: die Beschreibung gegenseitigen Anziehung und das erotische Knistern. Ansonsten, Business as usual. Also jede Menge Verwicklungen, rasante Jagden, Geheimnisse satt und natürlich packend inszenierte Kämpfe.
Fazit
Wer also die Romance in den Urban Romances besonders mag, der wird in „Kuss der Dunkelheit“ bestens bedient. An das Charisma und die besondere Faszination, die von Jeaniene Frosts ersten Serienprotagonisten Cat und Bones ausging, kommen die hier eingeführten neuen Unsterblichen leider nicht ganz heran.
Carsten Kuhr
Night Rebel, Band 1
Urban Fantasy
Blanvalet
Dezember 2020
381
Sandra Taufer
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